Sieben auf einen Streich
Alexander Römer. Leiter der Bergsportschule des Reiseveranstalters Hauser Exkursionen, tingelt derzeit durch die Alpen. Der 41-jährige will in Begleitung eines Kamerateams die Seven Summits der Alpen, die jeweils höchsten Berge von Slowenien, Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Italien, Schweiz und Frankreich, besteigen.
SZ:Ehrlich gesagt hört sich „Seven summits der Alpen“ nach einem typischen Werbegag der Reiseindustrie an.
Römer:Das mag sein. Aber in erster Linie ist das für mich persönlich ein schönes Projekt, das über das Kommerzielle hinausgeht. Seven Summits werden im herkömmlichen Sinn ja die höchsten Gipfel aller Kontinente genannt. Für die benötigt man viel Geld und Zeit. Die Seven Summits der Alpen lassen sich dagegen relativ einfach sammeln. Zu einem buchbaren Programm mit diesem Namen wurden sie erst im zweiten Schritt.
SZ:Das sammeln scheint beim Bergsteigen ein recht wichtige Rolle zu spielen.
Römer:Absolut. Beliebt sind auch beispielsweise die Alpen-Viertausender, die höchsten Berge der Ostalpen oder die längsten Höhenwanderungen. Und je bekannter ein Berg, desto beliebter ist er in der Regel. Auch die Seven Summits der Alpen werden die meisten über einen längeren Zeitraum sammeln und nur wenige wie ich in einem Durchlauf machen.
SZ:Pedanten dürften die Wahl von Mont Blanc und Dufourspitze in Frage stellen, da beide auf der Grenze liegen.
Römer:Wir wollen weder politisch noch geografisch überkorrekt sein. Viele werden sagen, dass der Dom und nicht die Dufourspitze der höchste Berg der Schweiz ist. Aber der Hauptanteil der Dufourspitze liegt eindeutig auf Schweizer Seite. Genau genommen verlaufen nur über Trigalv, Großglockner und Gran Paradiso keine Ländergrenzen.
SZ: Ihr Lieblingsberg?
Römer: Der Großglockner. Da ist alles dabei. Gletscher, Steileis, Kletterpassagen, bei denen der 3. Schwierigkeitsgrat im Westalpenstil beherrscht werden muss. Richtig gut ist da allerdings auch die Grauspitze, ein Wanderberg in Liechtenstein. So stelle ich mir das Bergsteigen vor 100 Jahren vor. Die Einzigen, die einem begegnen, sind Steinböcke.
Interview:Dominik Prantl